450 Tonnen weniger Staub

NRZ Lokalausgabe, 30. September 2008

STEFAN ENDELL DUISBURG. Thyssen-Krupp Stahl will sauberer werden. Bis 2011 will Deutschlands größter Stahlhersteller die Sinteranlage im Werkbereich Schwelgern mit zusätzlichen Filtern für Stäube und staubhaltige Abgase ausrüsten. Dafür, so erklärte Gunnar Still, Umweltschutzbeauftragter von TKS, werde man rund 30 Millionen Euro investieren. Ziel für den Stahlproduzenten sei es, „beizutragen, dass die 2005 verabschiedeten Grenzwerte der EU-Feinstaub-Verordnung im Duisburger Norden eingehalten” werden können”. Allerdings sieht sich TKS nur für etwa 20 Prozent der in Duisburg registrierten lokalen Feinstaubbelastung verantwortlich. Diesen Wert habe eine gemeinsam mit dem NRW-Umweltministerium gemachte Untersuchung ergeben. Demnach würden etwa 60 Prozent des in Duisburg gemessenen gesundheitsgefährdenden Feinstaubs aus dem Umland und aus entfernten Regionen durch Westwinde in die Stadt getragen, dazu kommt die Belastung durch „Fern-Verkehre”. Die anderen Staubquellen, so der Umweltschutzmann, seien die Autoverkehre und veraltete Heizungsanlagen.

Belastung durch die Westwinde

Schon in den vergangenen Jahren habe TKS große Anstrengungen zur Feinstaubreduzierung unternommen. Mit 41 Einzelmaßnahmen und Investionen von 62 Millionen Euro habe man „spürbar zur Absenkung” der Industrie-Emissionen beigetragen. TKS sei in der Lage, den von der EU geforderten Jahres-Mittelwert einzuhalten. Das Problem, weswegen jetzt in der Sinteranlage in Schwelgern weitere Anstrengungen unternommen würden, seien die Tagesmittelwerte. Sowohl an der Meßstelle Marxloh als auch Bruckhausen würden diese Werte derzeit öfter als 35 Mal pro Jahr überschritten.

Wenn die angekündigte neue Entstaubung am alten Sinterband 2 greift, rechnet TKS mit drei Mikrogramm Tages-Feinstaubbelastung weniger. Aufs Jahr seien dies 450 Tonnen weniger. Duisburgs Autoverkehr verursache etwa 477 Tonnen Feinstaub im Jahr.

Still: „Wir wollen helfen, dass die Feinstaubwerte eingehalten werden können. TKS wird das aber nicht alleine herbeiführen können.”

SINTERANLAGE In Sinteranlagen wird Feinerz in eine hochofen-geeignete großkörnige Form gebracht. Die TKS-Anlage erzeugt jährlich rund 12 Millionen Tonnen. Schon jetzt werden nach Werksangaben ca. 100 Milliarden Kubikmeter Gas gereinigt . Die eisenhaltigen Stäube werden wieder verwendet. Die Sinteranlage von TKS in Schwelgern. (Foto: TKS)

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