Deponie-Erweiterung: Sorge um Grundwasser

NRZ Lokalausgabe, 18. Februar 2013

Von Autor: Corinna Meinold

Dinslaken.

Etwa 30 Interessierte saßen am Samstagmorgen in der Halle auf dem Gelände der Deponie Wehofen, um sich beim Tag der offenen Deponie von Thyssen-Krupp Steel über die Anlage und die geplante Erweiterung zu informieren. Vor dem Rundgang, der hinauf auf den ersten Bauabschnitt führte, erläuterte Deponieleiter Peter Schacky den Aufbau der Halde. In Bildern wurde dabei das Abdichtungssystem dargestellt: Auf eine mineralische Dichtungsschicht folgen eine Entwässerungs- und eine Frostschutzschicht, darauf werden die Abfälle gelagert. Diese bestehen zu mehr als 60 Prozent aus Schlacke. Auch die geplante Rekultivierung und Ausgleichsmaßnahmen wie das Anlegen von Brut- und Nistplätzen wurde bei der Vorstellung thematisiert.

Wie wird Dichtigkeit geprüft?
Von Beginn an zeigte sich, dass die Anwesenden interessierte und teilweise kritische Fragen stellten, die sich vor allem um Inhaltsstoffe und Sicherheit drehten. So zum Beispiel die Nachfrage, wie geprüft wird, ob der Ton, der für die Abdichtung verwendet wird, wirklich dicht ist. Dies geschehe durch Proben, antwortete Peter Schacky. Die Kontrollen, die im Tonbau „sehr stark“ seien, würden von einem Prüfer der Bezirksregierung Düsseldorf durchgeführt. Auch die Lkw-Ladungen mit Schlacke und anderen Stoffen würden bei Werkseingang kontrolliert.

Dann geht es hinauf auf die Halde hinter der Reifenwaschanlage – darüber müssen alle Fahrzeuge fahren, bevor sie das Gelände verlassen – beginnt der Aufstieg auf den ersten Bauabschnitt. Am Wegesrand sieht man vereinzelt weiße oder rötliche Verfärbungen in den Steinen: Kalk- und Eisenrückstände in der Schlacke, wie Peter Schacky erläuterte. Auf 57 Metern Flurhöhe haben die Besucher die Endhöhe der Halde erreicht, bei schönem Wetter hätte man von hier aus eine gute Aussicht, könnte bis nach Hiesfeld und Oberhausen schauen. Am Samstag aber war die Deponie bei Nebel wie in Watte gehüllt.

Blick auf zweiten Bauabschnitt
Einen Blick auf den zweiten Bauabschnitt konnten die Besucher dennoch werfen. Dieser ist bisher etwa 15 Meter hoch und wird in vier Jahren wahrscheinlich ebenfalls 57 Meter hoch sein. In diesem Bereich gibt es zwei Monodeponien für Gichtschlamm und Asbest, die nach festen Vorgaben speziell gebunden würden – Asbest beispielsweise in Zement und dann in Fässern. Für den geplanten dritten Abschnitt sollen nur Stoffe, die nicht mehr mit anderen Stoffen reagieren, zugelassen werden und keine Giftstoffe mehr, so Schacky weiter.

Beim Rundgang über das Haldenplateau beantworteten Peter Schacky und seine Kollegen die Fragen der Besucher. Die interessierte nicht nur was in der Schlacke ist, sondern auch, wie das Abwassersystem funktioniert. Das bestehe aus geschlitzten Rohren, die in einem Gefälle unter dem Abfallkörper liegen. Das Wasser gehe in eine Sickerwasserbehandlungsanlage und bekomme keinen Kontakt mit dem Grundwasser – das war die große Sorge der Besucher.

Der anfallende Schlamm werde bei der Behandlung fremdentsorgt, das gereinigte Wasser in die Emscher geleitet. Weitere Themenaspekte waren die Nachnutzung (zum Beispiel Anpflanzung von Niederwald, Anlegung von Radwegen) und eine mögliche Begehung der Halde West.

Bild 1:
Peter Schacky informierte die interessierten Bürger über das Erweiterungsvorhaben.
Foto: Gerd Hermann

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