Dicke Luft in Dinslaken

NRZ Lokalausgabe, 14. Oktober 2008, Heinz Ingensiep

BELASTUNG. Die “Stadt im Grünen” braucht einen Luftreinhalteplan. EU-Grenzwerte für Feinstaub mehrfach überschritten.


DINSLAKEN. Als man sich am 3. Januar 2008 – auf freiwilliger Basis – eine Feinstaub-Messstation in die Innenstadt stellen ließ, hat im Dinslakener Rathaus wohl keiner die Tragweite vorhergesehen. Nach nicht einmal einem halben Jahr hatte das Messgerät an der stark befahrenen Wilhelm-Lantermann-Straße bereits an 28 Tagen Grenzwert-Überschreitungen registriert. Das heißt: An diesen Tagen lagen die Werte über dem laut EU-Richtlinie zulässigen Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. Damit schaffte es die “Stadt im Grünen” in den illustren Kreis der staubigsten Städte im Bundesgebiet.


Am Wochenende war, unterstützt durch die Witterung, das nächste Limit erreicht, das die EU festlegt: Der zulässige Wert wurde an mehr als 35 Tagen überschritten. Schlechter ist die Luft in NRW nur in Krefeld-Hafen, Dortmund, Essen und Duisburg-Bruckhausen.


Während die Rathaus-Oberen auf die Bezirksregierung verweisen, trifft man dort Vorbereitungen für einen Luftreinhalteplan. Darin werden die Ursachen der hohen Belastung analysiert und entsprechende Maßnahmen festgelegt. Viele gehen davon aus, dass nicht allein der Straßenverkehr solche Werte verursacht. Auch die mitten durch die Stadt verlaufende Bahnlinie, citynahe Industriebetriebe sowie die Hochöfen, Stahl- und Kraftwerke im Duisburger Norden dürften die Staubquellen sein.

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