Haldenpläne auf den Tisch

NRZ Lokalausgabe, 28. Februar 2012

Autor: Ralf Kubbernuß

Dinslaken.

Dafür, dass die Averbrucher Bürgerinitiative gegen Giftmüll (BIGG) am abendlichen Auftakt des Runden Tisches zum dritten Bauabschnitt der Halde Wehofen nicht teilnehmen wollte, zeigt man bei ThyssenKrupp wenig Verständnis. „Wir bedauern es, dass die Bürgerinitiative nicht teilnimmt“, sagte Dr. Gunnar Still, Leiter des Direktionsbereichs Umweltschutz, gestern der NRZ. Wenn die BIGG an den Gesprächsrunden teilnehme, bedeute dies ja nicht, dass sie nicht trotzdem gegen das Vorhaben sein könne. Wobei man auch für die Sorgen der BIGG wenig Verständnis zeigt: Bis auf die Tatsache, dass der Lkw-Verkehr zur Halde noch etwa 20 Jahre weiter rolle, ändere sich doch für die Bürger in Dinslaken eigentlich nichts.

Still machte noch einmal deutlich, dass an den Runden Tisch nicht von ThyssenKrupp, sondern von der Stadt Dinslaken und Moderator Ronny Schneider eingeladen worden sei. Das Unternehmen ThyssenKrupp nehme aber gerne daran teil, weil sich so die Möglichkeit biete, außerhalb des für Sommer vorgesehenen Planfeststellungsverfahrens noch einmal sein Vorhaben ausführlich zu erklären, darüber zu diskutieren und Fragen zu beantworten. Dabei lobt Still die Auswahl des ehemaligen Stadtpfarrers Ronny Schneider als Moderator: „Ich habe gehört, dass er in Dinslaken beliebt ist und es kann doch von Vorteil sein, wenn jemand nicht aus der Spezialisierungsecke kommt.“

Den Vorwurf, dass man aktive und ehemalige Mitarbeiter zum Runden Tisch eingeladen habe, um für eine Pro-ThyssenKrupp-Stimmung zu sorgen, weist Still von sich: Wenn man in der Region aktiv sei, wolle man auch die Mitarbeiter darüber informieren, damit sie teilhaben können, so die Argumentation. Etwa 300 bis 350 Einladungen seien nach Dinslaken und in den Duisburger Norden verschickt worden. Und zum Kommen seien die Mitarbeiter schließlich nicht verpflichtet.

Andererseits ist aber auch schwer vorstellbar, dass sich die Mitarbeiter lautstark kritisch über ihr Unternehmen äußern. Auch die gestern freigeschaltete Internetseite (www.deponie-wehofen.de) soll dazu beitragen, das Vorhaben transparent zu machen.

Einen Bericht über den Runden Tisch am gestrigen Abend lesen Sie morgen in der NRZ.

Deponie-Fotos unter www.derwesten.de/dinslaken
Bild 1:
So ist der 3. Bauabschnitt geplant. Die alte Bahntrasse (Mitte) wird zugeschüttet.
Foto/Grafik: TKS/Bertelmann

Bild 2:
Rund 70 Interessierte kamen gestern zur Auftaktveransaltung des Runden Tisches ins evangelische Gemeindehaus.
Foto: Mendel

Bild 3:
Der Blick über den zweiten Bauabschnitt der Halde Wehofen in Richtung Barmingholten.
Foto: Peggy Mendel

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