Im Krefelder Hafen staubt’s mächtig

NRZ Lokalausgabe, 05. August 2008

MARKUS PETERS AM NIEDERRHEIN. Zwei Monate vor der Einführung der ersten Umweltzonen am Niederrhein wird deutlich, dass auch außerhalb der Bereiche, für die Fahrverbote ausgesprochen werden, die Feinstaub-Belastung nicht niedriger sein muss. So wird landesweit der zulässige Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter bisher am häufigsten im Krefelder Hafen überschritten. Der liegt auch künftig außerhalb aller Umweltzonen. Seit Jahresbeginn wurden die zulässigen Grenzwerte an bisher 48 Tagen überschritten. Erlaubt sind laut EU nur 35 Tage, danach muss eine Stadt Maßnahmen ergreifen. In Krefeld liegt ein Aktionsplan bereits in der Schublade.

Damit liegt in der Feinstaubbelastung der Krefelder Hafen noch vor der Gladbecker Straße in Essen und der Brackeler Straße in Dortmund. Weiter schon über der Schallmauer von 35 Tagen im Jahr rangieren die Feinstaub–Messwerte in Duisburg-Bruckhausen (bisher 36 Tage). Dort allerdings rührt die Belastung nicht vom Verkehr, sondern in erster Linie vom benachbarten ThyssenKrupp-Stahlwerk her.

Auch in Dinslaken – ebenfalls noch jenseits aller Umweltzonen – droht die Fein-staubbelastung in diesem Jahr an mehr als 35 Tagen die zulässigen Grenzwerte zu überschreiten. Bisher wurde an der Messstelle an der Wilhelm-Lantermann-Straße der nach der EU-Richtlinie zulässige Tagesmittelwert bereits 30mal überschritten. „Erst wenn über einen längeren Zeitraum alle Messergebnisse auf dem Tisch liegen, lassen sich daraus eventuell konkrete Maßnahmen ableiten”, meinte Bürgermeisterin Sabine Weiss. Konsequenzen bis zu Fahrverboten wollte sie aber nicht ausschließen.


Gegen die Dinslakener nimmt sich die Duisburger Innenstadt wie ein Luftkurort aus. Bei der verkehrlich besonders belasteten Messstelle an der Kardinal-Galen–Straße wurden 2008 bisher nur an 13 Tagen Überschreitungen festgestellt. Bessere Luft wurde bisher nur in Wesel in der Feldmark gemessen. Dort wurden achtmal die Höchstwerte überschritten.

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