Wann wird die Lage dramatisch?
NRZ, 16. Oktober 2008, Briefe an die Redaktion
Zum Thema Feinstaub („Eine Stadt über dem Limit”, NRZ vom 14. Oktober) schreibt Jürgen Gleußner
Feinstaub-Überschreitungen nun schon an 38 Tagen: Der Bürger reibt sich verwundert die Augen, wenn er angesichts des neuen Überschreitungsrekordes für Dinslaken die Kommentare aus dem Rathaus hört. Schon am 20. November will man ein weiteres Gespräch mit der Bezirksregierung über einen Luftreinhalteplan führen.
Ich habe noch die Kommentare von Bürgermeisterin Weiss Ende Juli im Ohr, als sie bei 30 Überschreitungstagen davon sprach, dass „die Lage Anlass zur Besorgnis, aber nicht zur Dramatisierung” böte. Wann wird denn bitte die Lage dramatisch, bei 40, 50 oder noch mehr Tagen? Es war in den letzten Wochen genügend Zeit, um sich auf den Tag X vorzubereiten.
Schließlich ist der Verkehr auf der Wilhelm-Lantermann-Straße nicht der alleinige Verursacher von Feinstaub. Man denke nur an die umliegenden Kraftwerke, die Deponie Averbruch/Wehofen-Nord, die Betuwe-Linie oder die Belastungen aus Verbrennungsanlagen, welcher Art auch immer.
Ich fordere die Verantwortlichen im Rathaus auf, endlich zu handeln. Nicht nur der Steuerzahler hat ein Recht darauf, dass für sein Geld auch eine Gegenleistung erbracht wird.