Deponie Wehofen wächst weiter

RP Lokalausgabe, 28. Februar 2012

VON HEINZ SCHILD – zuletzt aktualisiert: 28.02.2012

Dinslaken (RP). ThyssenKrupp will die Deponie Wehofen-Nord erweitern. Auf dem Haldengelände an der Dinslakener Stadtgrenze sollen jährlich bis zu 800 000 Tonnen Material deponiert werden. Der Antrag wird im Sommer gestellt.

Seit fast 30 Jahren deponiert der Duisburger Stahlhersteller ThyssenKrupp Steel (TKS) auf der Halde an der Leitstraße Schlacken, feuerfeste Steine, Bodenaushub, Straßenkehricht und Bauschutt.

Im Sommer will der Konzern nun den Planfeststellungsantrag für die Erweiterung der Deponie Wehofen-Nord um einen dritten Bauabschnitt im Bereich zwischen Leitstraße, Brinkstraße und Emscher stellen. Dort sollen dann ab 2015 jährlich bis zu 800 000 Tonnen Material abgelagert werden. Die Laufzeit beträgt etwa 20 Jahre.

Die geplante Erweiterung begründet das Duisburger Unternehmen damit, dass die Deponie Wehofen 2014/2015 am Ende ihrer Kapazität sein wird. “Werden wir unsere Schlacke nicht los, können wird unseren Betrieb schließen”, sagte gestern Prof. Dr. Gunnar Still, Leiter des Direktionsbereiches Umweltschutz bei TKS und zuständig für Genehmigungsverfahren.

Eine spürbare zusätzliche Lärm- oder Staubbelastung werde von der geplanten Deponie-Erweiterung für die Anwohner nicht ausgehen, wie Still weiter erklärte. Nach seinen Worten belege ein vom TÜV Nord erstelltes Gutachten, dass die Zusatzbelastung durch Staub unterhalb der in der technischen Anleitung Luft (TA Luft) ausgewiesenen Grenze liege und damit irrelevant sei. Gleiches gelte für die zusätzlichen Geräuschimmissionen.

Die Materialen, die auf der Werksdeponie abgelagert werden, gelten als nicht gefährlich. Der dritte Bauabschnitt erhält als Abdichtung eine wasserdichte Basis und darüber eine Entwässerungsschicht. Das Wasser in der Deponie wird gesammelt, gereinigt und dann in die Emscher eingeleitet.

Nach Verfüllung des Areals wird die Oberfläche der Deponie abgedichtet, und die Renaturierung kann beginnen. Bei einer Laufzeit der Deponie von 20 Jahren könnte die Rekultivierung nach weiteren fünf Jahren abgeschlossen sein. Bereits jetzt leben Mauereidechsen, Kreuzkröten und Rehe auf der Deponie. Die Planungen sehen vor, dass das Gelände zwischen der Emscher und dem Deponiefuß frühzeitig aufgefüllt und dann begrünt wird. Auch ist die Anlage eines Radweges an dem Gewässer geplant.

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