Unsere Fragen an Michaela Eislöffel

Interview mit Michaela Eislöffel
BIGG: Welche Maßnahmen planst du, um die Verkehrssituation in Dinslaken zu verbessern und die damit verbundenen Emissionen zu reduzieren?
Michaela Eislöffel: Ein umweltfreundlicher Verkehr ist ein zentraler Baustein für eine liebenswerte Stadt. In den letzten Jahren habe ich mich dafür eingesetzt, dass die Planung einer nachhaltigen Mobilität konsequent verfolgt wird. Ich Plane:
  • Erste Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs sind bereits umgesetzt. Weitere müssen dringend folgen. Da der Ausbau der Radwege zu kostspielig sein wird, setze ich mich für den Ausbau von Fahrradstraßen ein. Dies ist kostengünstiger und vor allem auch schneller umsetzbar.
  • Ich setze mich für die Stärkung des ÖPNV ein. Offenbar werden wir im Rahmen der Haushaltssicherung das Stadtbuskonzept nicht vollständig umsetzen können, aber dennoch ist es wichtig, auf der Grundlage dieses Konzeptes gezielte Maßnahmen umzusetzen. So müssen wir Schritt für Schritt vorangehen, um echte Alternativen zum Autoverkehr zu schaffen.
  • Im innerstädtischen Verkehr sollten wir überdenken, ob wir nicht flächendeckend Tempo 30 einführen. Weniger Tempo bedeutet auch weniger Emission und auch mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -Teilnehmer.
BIGG: Unterstützt du die Einrichtung einer Luftmessstation auf Dinslakener Stadtgebiet? Die Messwerte der Stationen in Walsum und Wesel lassen keine vollständige Aussage zur Luftqualität in Dinslaken zu.
Michaela Eislöffel: Ja – Eine gute Luftqualität ist die Grundlage für gesundes Leben. Für mich ist es unverständlich, dass die einzig bestehende Station abgebaut wurde, nachdem sich die Emmissionswerte in Dinslaken verbessert haben. Ich unterstütze auf jeden Fall die Errichtung einer dauerhaften Messstation in Dinslaken und werde mich dafür einsetzen, denn das Sicherheitsempfinden der Menschen in Dinslaken hat nachgelassen. Sicherlich hat der Bau des Holzenergiezentrums in Innenstadtlage erheblich dazu beigetragen. Die Messstationen tragen zu Transparenz bei und deshalb werde ich mich für die Errichtung einsetzen.
BIGG: Welche Schritte planst du, um Dinslaken besser gegen Hitze-/Dürreschäden zu schützen?
Michaela Eislöffel: Die Folgen des Klimawandels sind auch in Dinslaken deutlich spürbar. Hitzeperioden und Dürre begleiten uns seit einigen Jahren, weshalb ich mich konsequent für eine nachhaltige Stadtentwicklung einsetze. Eine wichtige Grundlage ist der im Sommer fertig gestellte Masterplan Grün, der für die zukünftige Stadtentwicklung, Maßstab und Richtschnur sein muss. Ich setze mich auch weiterhin dafür ein, dass Grünstrukturen erhalten und auch im Bestand weiterentwickelt/ausgebaut werden. So haben wir in den vergangenen Jahren bereits einige Streuobstwiesen gepflanzt, zum Jubiläum 750 Bäume gepflanzt und auch an Bürger*innen ausgeteilt. Auch wurden erste Flächen zur Verdunstung und Entriegelung mit der Unterstützung des EGLV umgesetzt. Die Begrünung von Dachflächen sind ein weiterer Baustein, den die Stadt Dinslaken bei Neubauten bereits seit 2022 verfolgt. Auch wurden die Dachflächen der Bushaltestellen begrünt. Ich möchte Flächen für Entsiegelung im Innenstadtbereich ausfindig machen, um der Hitze entgegenzuwirken. Ich werde mich auch weiter für den Erhalt der grünen Flächen und Außenbereiche einsetzen und an dieser Stelle an den Ratsbeschluss, der verhindert hat, dass in Barmingholten ein Logistikpark entsteht. Meine Analyse und eine transparente Kommunikation haben dazu beigetragen, dass fast alle Ratsmitglieder ihre Planung überdacht haben und die Fläche erhalten bleiben konnte.
BIGG: Wie stellst du dir das Gewerbeflächenkonzept für Dinslaken vor? Welche Flächen beabsichtigst du neu in Angriff zu nehmen?
Michaela Eislöffel: Die Gewerbeflächen in Dinslaken sind mittlerweile nahezu vollständig genutzt. Während meiner Amtszeit ist es mir gelungen, die Nachnutzung bestehender Gewerbebrachen deutlich voranzutreiben. So haben wir im vergangenen Jahr das Hamco-Gelände erworben, welches derzeit aktiv vermarktet wird. Auch das IMCS-Gelände steht nach einem intensiven zweijährigen Abstimmungsprozess im Hinblick auf den Denkmalschutz nun zur Entwicklung bereit. Bei beiden Flächen lege ich großen Wert darauf, dass eine Neuversiegelung weitestgehend vermieden wird. Insbesondere durch die Innenstadtrandlage haben diese beiden Standorte eine besondere Bedeutung, weshalb ich die Entwicklung unter der Führung der Stadt Dinslaken für notwendig erachte, da die Steuerung mit Blick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung notwendig erscheint. Für künftige Investitionen oder neue Gewerbeflächenentwicklungen, ist mir ein transparentes Vorgehen mit umfassender Bürgerbeteiligung wichtig. Auch in Zukunft setze ich mich mit Nachdruck für ein transparentes Vorgehen und nachhaltige Planungen ein.
BIGG: Wirst du auch heute noch nicht versiegelte Flächen für Gewerbegebiete nutzen wollen?
Michaela Eislöffel: Nein
BIGG: Wirst du dich an den Ratsbeschluss zu Barmingholten halten, oder beabsichtigst du Änderungen daran vorzunehmen?
Michaela Eislöffel: Ja – der Beschluss hat für mich Bestand.
BIGG: Was wirst du tun, um in Dinslaken die Fahrradwege zu sanieren und weiter auszubauen?
Michaela Eislöffel: Dort wo öffentliche Straßen saniert werden müssen, werden auch Fahrradwege saniert und erneuert. Jede Planung unterliegt auch den Vorgaben zum Zukunftssicherungskonzept. Finanzielle Mittel stehen nur eingeschränkt zur Verfügung. In der Verwaltung besteht der Arbeitskreis Verkehr, mit dem ich unter den jetzigen Rahmenbedingungen ein Prioritätenkonzept für die Sanierung erstelle. Wichtig sind mir dabei in erster Linie sichere Schulwege. Aktiv stellt die unter 1. dargestellte Strategie der Einrichtung von Fahrradstraßen v.a. für die Siedlungsbereiche einen wichtigen Baustein für die kommenden Jahre dar.
BIGG: Wie siehst du die Zukunft des Freibadgeländes?
Michaela Eislöffel: Da wir aufgrund der Interims-Wirtschaft durch das fehlende Haushaltskonzept diese freiwillige Maßnahmen nicht umsetzen durften, habe ich Kontakt zur Emschergenossenschaft aufgenommen, um dort Unterstützung beim Ausbau anzufragen. Diesen Schritt bin ich gegangen, weil uns die Zeit wegläuft, denn die Fördermittel müssten in einem fest gelegten Zeitraum verbaut sein. Ich hoffe auf die Unterstützung des EGLV. Dieser wird sich im Oktober weiter beraten! Die Umgestaltung des ehemaligen Freibadgeländes in Hiesfeld ist mir eine persönliche Herzensangelegenheit. Wir haben in die Bürgerbeteiligung hohe Beträge investiert und müssten jetzt zuversichtlich nach vorne schauen und eine Lösung für den Einsatz der Fördermittel zur Umgestaltung des Freibad des Hiesfeld finden. Dafür setze ich mich aktiv ein!
BIGG: Wirst du den vorliegenden, mit Fördermitteln bedachten Vorschlag für das Freibadgelände umsetzen?
Michaela Eislöffel: Ja
BIGG: Was gedenkst du zum Thema bessere Wassernutzung und Nutzung von Renaturierungsflächen zu tun?
Michaela Eislöffel: Die Stadt Dinslaken hat in den letzten 4 Jahren bereits erste Renaturierungsmaßnahmen des Rotbachs umgesetzt und diese verfolge ich auch zukünftig weiter. Es ist mir zudem gelungen, im Rahmen eines Wettbewerbs mit dem Konzept für ein blaues Klassenzimmer an der Gartenschule zu überzeugen. Die Umsetzung dieser Maßnahme, die Information und Bildung zum Thema Wasser sowie Aufenthaltsflächen schafft, steht nun bevor und startet im September mit der Öffentlichkeitsarbeit. Das Thema Schwammstadt steht im Vordergrund der städtebaulichen Planungen. Klimatisch stehen wir vor der Herausforderung, entweder starke Hitze und Trockenheit zu haben oder sehr starke Niederschläge in kurzer Zeit, weshalb wir bereits einige Regenrückhaltebecken, Überschwemmungsflächen und auch Versickerungsanlagen auf dem Stadtgebiet gebaut haben. Selbstverständlich verfolge ich auch weitere fünf Jahre die bereits eingeleiteten Prozesse zum Thema Wasser in unserer Stadt.

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Eine Antwort

  1. 31. August 2025

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