Luftplan nicht vor Ende 2009

NRZ Lokalausgabe, 25. Oktober 2008, Heinz Ingensiep

DINSLAKEN. Auch wenn die Feinstaubwerte in der Innenstadt weiterhin bedenklich sind, rechnen die Experten der Stadt frühestens im dritten Quartal 2009 mit einem fertigen „Luftqualitätsplan” (Luftreinehalteplan). „Wir sind am Ball”, betont Planungsamtsleiter Karl-Heinz Rudorf.

Auch Verkehrsplaner Roland Welger legt Wert darauf, dass sich die Stadt – entgegen allem Anschein – seit Jahren mit dem Problem beschäftige, ganz konkret seit 2007. Ergebnis sei die Messstation an der Wilhelm-Lantermann-Straße. Nach zahlreichen Überschreitungen des Grenzwertes habe es im September ein Gespräch mit dem Landesumweltamt (Lanuv) gegeben; für Ende November ist ein weiteres geplant.

Ein Paket möglicher Maßnahmen

Immerhin scheint sich im Rathaus die Einsicht durchzusetzen, dass der Straßenverkehr nur die Spitze des „Fein-staub-Berges” ausmacht. „Uns hat überrascht, dass hohe Werte zwar zu Berufsverkehrszeiten morgens zwischen 8 und 9 Uhr auftreten, nachmittags aber nicht”, so Rudorf. Das lasse auf eine sehr hohe Grundbelastung aus anderen Quellen (Industrie, Kraftwerke, die Bahnlinie mit Dieselloks vor den Güterzügen usw.) schließen, die Rudorf trotz der Optimierung von Anlagen auf etwa zwei Drittel des Wertes beziffert. „Das muss aber noch genauer überprüft werden.


Das Lanuv wird zum Jahresende eine genaue Analyse anstellen.”

Derweil werde das Programm für den Luftqualitätsplan abgestimmt. Dazu gehört laut Rudorf ein Paket möglicher Maßnahmen, über das man sich mit der Umweltbehörde spätestens Anfang 2009 verständigen werde. Der Planungschef und sein Verkehrsexperte Roland Welger glauben, dass das Verfahren nebst Bürgerbeteiligung für den „Luftplan” mindestens neun Monate dauern wird.

Unabhängig davon denke man daran, die eine oder andere Maßnahme vorzuziehen, sagt Rudorf. So könne man, wenn es mehrere trockene Tage hintereinander gebe, eine Nassreinigung der Straße vornehmen. Darüber hinaus untersucht die Stadt die Verkehrsbelastung der Straße speziell durch Lastwagen. „Wichtig ist es, eine Sensibilität zu schaffen. Denn es geht um die Gesundheit der Menschen”, so Roland Welger, der auch Maßnahmen für einzelne Industriebetriebe nicht ausschließt. Sind auch Feinstaubquellen, laut Bahn AG aber nicht zu bremsen: von Dieselloks gezogene Güterzüge.

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